Die Atmosphäre in der „Schwimm- und Sprunghalle im Europasportpark“ in der Berliner Paul-Heyse-Straße ist eine ganz besondere. Wer schon einmal dort gewesen ist, weiß, wovon ich spreche. Und nachdem einen der Weg als Münchner eher selten zu Wettkämpfen in der Hauptstadt führt, habe ich mich umso mehr gefreut, dieses Jahr wieder bei den Deutschen Meisterschaften starten zu dürfen. Mit meinen Zeiten von den Bayerischen Meisterschaften (4.-6. April 2014 in Bamberg) hatte ich mich auf 100m Brust und 200m Brust als 85. bzw. 90. in die Liste der 100 Qualifikanten für Berlin geschwommen.

Hochmotiviert machten Krassi und ich uns Freitagfrüh auf den weiten Weg nach Berlin, um spätestens beim ersten Betreten der Halle wieder genau zu wissen, was uns seit 20 bzw. in Krassis Fall seit beinahe 50 Jahren am Schwimmsport begeistert. Zitat Krassi: „Es ist einfach jedes Mal wieder ein geiles Gefühl!“ Selbst während des Einschwimmens herrschte bereits eine Stimmung, die einfach jeden Schwimmer beflügelt. Bei den Finals am Freitagabend stellten dann unter anderem Weltklassealthleten wie Paul Biedermann und Steffen Deibler ihre Topform unter Beweis stellten und qualifizierten sich für die im August stattfindende (Heim-)Europameisterschaft in Berlin.
In Bamberg war ich drei Wochen zuvor mit 1:08,70 eine neue persönliche Bestzeit auf 100m Brust geschwommen. Obwohl ich einige Tage zuvor noch mit einer leichten Erkältung zu kämpfen gehabt hatte, fühlte ich mich Samstagfrüh gut. Die im Vorhinein mit Krassi besprochene Renntaktik ging auf und ich schlug in 1:08,01 mit einer deutlichen neuen Bestzeit an. Meine Platzierung konnte ich ebenfalls merklich verbessern (Platz 59). Ich freute mich sehr über mein Ergebnis und auch Krassi war überaus zufrieden mit meinem Rennen. Abends sahen wir uns noch die Finals an, bei denen erneut beeindruckende Leistungen gezeigt wurden. 

Nach den erfolgreichen 100m Brust war ich natürlich motiviert über 200m Brust eine ebenso gute Leistung zu erbringen, was mir dann Sonntagvormittag auch gelang: Ich verbesserte meine Qualifikationszeit von 2:31,23 um über 2 Sekunden auf 2:29,08 (Platz 57) und blieb somit nur 8 Hundertstelsekunden über meiner eigenen Bestzeit, die ich zwei Jahre zuvor an gleicher Stelle aufgestellt hatte. Somit endeten die 126. Deutschen Meisterschaften für Krassi und mich mit einem erfreulichen Ergebnis und wir konnten zufrieden die Heimreise antreten.

Ich möchte mich an dieser Stelle herzlich bei Krassi bedanken, dass er mich an diesem Wochenende in Berlin und in den vergangenen siebeneinhalb Jahren fast täglich im Morawitzkybad betreut hat. Ich hoffe, dass wir nächstes Jahr im Mai erneut gemeinsam im Zug sitzen – dann hoffentlich wieder mit einer größeren Mannschaft –, wenn es wieder heißt: „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!“

Matthias Killiches